Im September 1959 beschlossen Josef Meier Westmeyer und Dieter Vielmeier (zu der Zeit schon aktive Bläser im benachbarten Jagdhornbläserkorps "Hubertus Wiedenbrück e.V.") im Hegering Harsewinkel ebenfalls eine Jagdhornbläsergruppe zu gründen. Gemeinsam mit Bernhard Flaskamp, Willi Rottwinkel, Karl Strotmann, Hermann Gehrs, Dr. Reinhard Siepenkort, Günter Nikel und Antonius Grawe konnte dieses Vorhaben realisiert werden. Geprobt wurde zunächst in der damaligen Deckstation in Marienfeld.
Nach gut einem Jahr waren die eigenen Möglichkeiten ausgeschöpft, es musste jemand gefunden werden, der etwas mehr von Musik verstand. Der damalige Organist und Küster der St. Lucia-Kirche und Dirigent des Kolpingorchesters Harsewinkel, Heinrich Lübbering, übernahm am 27. Januar 1961 die Gruppe. Jetzt konnten auch die schwierigen Jagdsignale einstudiert werden.
Ein geeigneter Übungsraum wurde ebenfalls gesucht. Der damalige Direktor und Geschäftsführer des in Harsewinkel beheimateten Landmaschinenherstellers, Fa. CLAAS, und gleichzeitig auch Geschäftsführer des Hegeringes, Alfons Siepenkort, stellte großzügigerweise einen Raum in der Firma für die Proben zur Verfügung. Seit 2010 wird allerdings nur noch am Vereinslokal "Jägerhof" Johannsmann in Harsewinkel, entweder im Biergarten oder in der Festscheune, geprobt, wobei die Besucher des Lokals den Proben zuhören können.
Bis 1972 gehörte der Hegering Harsewinkel zur Kreisjägerschaft Warendorf, wurde dann durch die kommunale Neuordnung dem Altkreis Halle/Westfalen zugeordnet. Später entstand durch den Zusammenschluss mit der KJS Rheda-Wiedenbrück die heutige KJS Gütersloh e.V.
Das erste außergewöhliche Ereignis war der Auftritt in Peter Frankenfeld's Sendung "Und Ihr Steckenpferd" in Berlin.
1966 wurde das heutige Vereinswappen "geboren". Dieses ist sprichwörtlich zu nehmen, denn eine Elchschaufel wurde bei Baggerarbeiten im Zuge einer Bachregulierung ans Tageslicht gefördert.
Franz Wältermann fertigte daraus das heutige Korpswappen.
Im Laufe der Zeit stieg kontinuierlich die Mitgliederzahl, waren es 1960 noch 9 Mitglieder, so sind es heute fast
70 aktive Jagdhornbläser und Jagdhornbläserinnen sowie mehr als 40 passive Mitglieder.
1971 wurde erstmalig ein Vorstand gewählt. Vorsitzender und gleichzeitig stellvertretender musikalischer Leiter wurde Josef Füchtenkord. 2007 hat er die G-Gruppe an Gerd Tietmeyer übergeben. Josefs Tochter Birte Lütke-Bornefeld übernahm die Ausbildung des bläserischen Nachwuchses und leitet die Jugendgruppen.
2016 legte Josef Füchtenkord aus gesundheitlichen Gründen alle Ämter nieder.
Gerd Tietmeyer übernahm nun die Leitung der ES-Gruppe und Birte Lütke-Bornfeld die der G-Gruppe.
Neben seiner Eigenschaft als musikalischer Leiter der Bläsergruppe war Josef Füchtenkord von 2004 bis 2016 Landesobmann des Landesjagdverbandes NRW und über 30 Jahre Wertungsrichter bei Landes- und Bundeswettbewerben. Für seine Verdienste wurde er zum Ehrenmitglied des Jagdhornbläserkorps ernannt,
erhielt vom Bürgerschützen- und Heimatverein den großen Heimat-Verdienstorden und wurde 2011 mit der höchsten Auszeichnung der Stadt Harsewinkel, dem Ehrenring, ausgezeichnet.
Auch Tochter Birte ist anerkannte Wertungsrichterin bei Kreis-, Landes- und Bundeswettbewerben.
1972 begann die Ära der Wettbewerbe. Erstmalig trat man zum Landeswettbewerb vom LJV NRW in Gelsenkichen in der niedrigsten Wertungsklasse C an. Dazu musste erst einmal eine Uniform angeschafft werden. Diese wurde aufgrund der unverwüstlichen Stoffqualität auch "Pferdedecke" genannt. Mittlerweile ist sie durch eine Neue ersetzt worden.
Ein 11. Platz mit 633 Punkten und die bronzene Hornfesselspange waren der Lohn der Arbeit.
Dadurch beflügelt wurde nun regelmäßig an allen Jagdhornbläserwettbewerben in NRW und anderen Bundesländern teilgenommen (bisher waren es mehr als 120 Wettbewerbe mit über 50 Siegen und 80 Platzierungen unter den ersten 3).
Ab 1977 hat sich die Gruppe zu allen darauffolgenden Bundeswettbewerben qualifiziert.
Dabei konnten 5 Deutsche Meister und 8 Deutsche Vizemeistertitel errungen werden.
Obwohl die Wettbewerbe im Vereinsleben eine große Rolle spielen, steht die Kameradschaft und
Geselligkeit an erster Stelle.
Neben dem Fürst-Plesshorn wird in der Gruppe auch das Parforcehorn in B und Es geblasen. Mittlerweile gehören zum Repertoire alle Jagdsignale, die Hubertusmesse in Es von Reinhold Stief sowie eine große Bandbreite von konzertanten und jagdmusikalischen Stücken.
1981 wurde die erste Langspielplatte mit dem Titel "Gar lustig ist die Jägerei" aufgenommen.
Es folgte im Jahr 2002 die CD mit dem Titel "Harsewinkeler Jagdhornklänge".
Wie auch in fast allen anderen Jagdhornbläserkorps gab es in der über 50-jährigen Korpsgeschichte Momente, Ereignisse und Auftritte, die eine bleibende Erinnerung hinterlassen haben. Neben zahlreichen Rundfunk- und Fernsehauftritten,
u. a. in "Wetten dass?" bei Thomas Gottschalk, wurde für viele Persönlichkeiten geblasen, wie z. B. bei
von Weizäcker, Kohl, Gorbatchow, Süssmuth, Kichle, Stolpe, Stoltenberg, Albrecht, Mathiesen, Rau u. v. a.